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Di Bicher

Schdiggelcher aus meiner wildbewechde Juchendzeit
honn ich in Mundartbicher uffgeschribb. -



de Bloosaasch -

Mein erstes Mundartbuch, welches ich 1994 im Eigen-Verlag herausgab, trug den Titel "De Blooßaasch", den man im Hochdeutschen mit "Der blanke Hintern" übersetzten könnte.
In diesem Buch habe ich meine Lausbubengeschichten zum Teil niedergeschrieben. Die Grafikerin Tinka Heckhausen hat mir die Geschichten, die "Schdiggelcher" auf ihre unnachahmliche Weise bebildert. Die bisher von mir geschrieben und auch verlegten fünf Bücher, die alle in meiner Kreuznacher Muttersprache geschrieben sind, sollen ein Beitrag dazu sein, die immer mehr im Aussterben befindliche Mundart für die Nachwelt zu erhalten. Damals, in meiner Jugend, zwischen 1935-1947, war es schon schwierig die Mundart durchgehend beizubehalten. Schulische Mißerfolge waren vorprogrammiert.
In heutiger Zeit ist eine Muttersprache kaum im Alltag beizubehalten, da sie schulische Probleme mit sich bringt, die ein Kind bei den anderen, hochdeutsch sprechenden Kindern, der Lächerlichkeit preisgeben würde. Außerdem wäre ein geregeltes Fortkommen in der Schule, durch die andersartige Ausdruckweise, sehr fraglich und nur mit größten Schwierigkeiten möglich.
"Schreibe, wie Du sprichst!" Dieser Satz meiner Mutter hätte die verheerensten Folgen, wie übrigens auch bei mir und den vielen anderen Kinder bei denen die Eltern mundartlich zuhause kommunizierten. Zeitweise besuchte ich noch eine einklassige Volksschule wo jedes Kind Mundart sprach.

Schlechder Gässjesbankert -

Wenn ich uff di Gass kam, honn annere Leit ihr Kinner heemgeholt.
Der "Schrecken der Gustav-Pfarrius-Straße" wär ich, saade di Leit, doch so schlimm wa ich aach widder nit.

Schlechder Gässjesbankert heißt der Titel meines zweiten Buches, das, wie auch das ersten Buch, "Schdiggelcher" beim Spielen auf der Straße oder Erlebnisse während des Versteck-Spielens in kurzer Form wiedergibt. Die erste Zigarette, das gemeinsame Krieg-Spielen, der Fallschirmabsprung von der Kirchhofsmauer, damals mit Mutters bestem Regenschirm (wir hatten nur den einen) und viele andere Lausbubengeschichten findet der Leser in dem von Johannes Rohr bebildertem Mundartbuch wieder. Die Gesangseinlagen für ein paar Pfennige "Honorar" (damit ich damit aufhören soll) sind Jugenderinnerungen, wie sie manch einer in seiner eigenen Jugend vielleicht auch erlebt hat.

Das do - das deet merr grad am Herz leije -

Im Dezember 2004 iss'es uff de Markt komm, korz vor de Weihnachde.
Es gibt widder so viil ze ve'zehle, merr glaabt's nit, iwwer was merr alles schreiwe kann! Es bescht is, merr leest's selbscht, dann kimmt merr es schnellscht dehinner. Wer mei beschder Freind is, das werrd merr noleese kenne. Was e'Zuckerkaffeleffelche fore Funktzjion hot, schdeht drin. Wo ich mei eerscht Uhr her honn, wi ich draan kam, leest merr no. Wi ich Gaadebänkelcher zesammenaale, schdeht drin, selbscht mei erotische Erfahrunge bleiwe kee Geheimsach! Schdiggelcher vun de Engkelcher honn ich nit ausgeschbart un hi un do e'Schdiggelche aus de Zeidung, zum Beischbiil, was es scheenschde Kreiznacher Wort is. Ich honn gemeent, es wär de Dibbschisser, weil in dem Wort aach es Gehaichnis drin is, was viile annere Leit gemeent honn, dass das unser scheenscht Wort wär. Doch was heeßt do scheenscht Wort? Das gibt's jo ganit, genau so wenich, wi's di scheenscht Fraa nit gibt!
Gefalle macht scheen! Dodraan leit's

Vumm Bankert zum Banker -

Ein Beruf ist nicht immer auch eine Berufung

..diese Feststellung mußte ich über viele Jahre meines Berufslebens bei der Sparkasse, oft sogar leidvoll erfahren. Meine Schulzeit, die in die Kriegszeit von 1938-1946 fiel, in der der Unterricht oft über Wochen ausfiel, meine Schule durch eine Luftmine zerstört wurde und ich danach die achtklassige Dorfschule in Hüffelsheim besuchte, bevor ich den Volksschulabschluß in der Kreuznacher Ring-Schule 1946 dann doch noch schaffte, eröffneten mir keine großen Möglichkeiten in der Wahl meines Berufes. So war der Bankkaufmann die Topwahl, jedoch ungeliebt mein Leben lang!

Es Blooforze Dicker -

Was du erbsch vun deine Alde....

Mundartliche Idiome, Redewendungen, Sprüche und Wörter, wie sie nur in der regionalen Mundart wiederzufinden sind, werdem dem Buchinhalt vorangestellt.

Schbrisch, deede mir saan.

So ist auch der für Fremde und jüngere Bewohner unserer Stadt unverständlichen Buchtitel ein Ausdruck, den es nur in der alten Kreiznacher Mundart gab und der schriftlich nie überliefert wurde. Das Wort ist ein Ausläufer im Sprachgebrauch so, wie es noch viele Wörter gibt, die heute nicht mehr angewendet werden. Diesem Umstand wollte ich mit meinen "Schdiggelcher" im alten Kreiznacher Platt, so, wie ich es von meiner Mutter vor über siebzig Jahren gelernt hatte, Rechnung tragen. Meine Mutter sprach noch die Mundart der zwanziger Jahre und früher.

Ihr Kindheit lag um die Jahrhundertwende des 2o. Jahrhunderts. Mit einem einführenden Artikel habe ich das Buch meiner Mutter, Maria, gewidmet, der mit dem letzten Satz schließt: "Merr erbt halt nix vun annere Leit!"

Es is nit so ganz eenfach alt ze werre oder Bleed gelaaf mit de Rollerbleets

lautet die Überschrift dieser Geschichte, im Buch die beschreibt, wie ich beim Versuch meine jugendliche Fitness wiederzubekommen, kläglich gescheitert bin und mir beim Inlineskaten das Handgelenk brach.

Em Hombes in di Fiiß gelaaf -

Es is merr grad so ingefall

Unter diesem Titel erscheinen wöchendlich Mundartglossen im Oeffentlichen Anzeiger, einer der beiden Kreuznacher Tageszeitungen. Dabei verwende ich "Schdiggelcher" wie sie das Leben schreibt. Kreuznacher Tagesgeschehen, der Umgang mit "de Leit", mit "de Engkelkinnercher" und den vielen Besonderheiten, die mir auf Schritt und Tritt begegnen. Alles in der, ich möchte sagen Lautsprache, wie man die Mundart phonetisch hört. Eigentlich ist eine Mundart ja nur eine Sprech-Sprache und zum Schreiben sehr ungeeignet, da dort Laute vorkommen, auch sprachliche Besonderheiten, die in Buchstaben schwer, oft sinnentstellend und im orthographischen Sinn völlig falsch sind. Trotzdem muss man sie druchgehend und oft auch in den Wörtern abgewandelt wiedergeben. Nur so kann der Versuch glücken, die Mundart in eine andere Zeit hinüber zu retten, denn Mundart im heutigen, normalen Sprachgebrauch wird ständig weniger. Der Einfluß von Fremden, der eigenen Mundart verhafteten "Zugezogenen", verändert das Sprachgefühl für die eigene Mundart. Sie "gerrt", d.h. sie ist halb hochdeutsch, halb platt oder mit anderen Spracheinflüssen vermischt.

Diesem Umstand versuche ich mit meinen "Schdiggelcher" entgegen zu steuern, was mir Dank der Mithilfe des >Oeffentlichen Anzeigers< und meiner Mundartfreunde Maria Janta und Joachim Rehbein, sowie der Mundartbücher hoffentlich gelingt. Mein Freund Clemens Schneider, der mir das Mundartschreiben in dieser Form nahe gebracht hat, ist leider verstorben. Auf seine Mithilfe habe ich sehr großen Wert gelegt, lag ihm doch auch unsere gemeinsame Muttersprache sehr am Herzen.

Die in den Auflagen zwischen tausend und zweitausend Stück aufgelegten Mundartbücher entsprechen in etwa dem interessierten Publikumskreis, wobei di Dunkelziffer der Mundartliebhaber wesendlich höher sein dürfte.

Die bisher aufgelegten Bücher sind, bis auf Restbestände des letzten Buchen "Es Blooforze Dicker", ausverkauft

Es besteht weiter eine starke Nachfrage nach den ersten Büchern, die meine persönlichen Lausbubenstreiche beschreiben. Leider kann ich diesen Wünschen nicht mehr nachkommen, nach dem Motto: "Wo nix is, do kammer nix mehr hole!"



Unser Oba fährt im Nahedaal Modorrad -



- ohne Ricklicht, ohne Blinker, nor mit Gicht! Wemmer Fünnefesibbzich werrd, dann schdelle di Engkelkinnercher schunn fescht, was de Oba for Naube hot. Dass’e das dann noch in’eme alde „Volkslied“ zum Ausdruck gebracht honn, hot mich so aarich gerihrt, dass ich no dem Sing-Sang mei nei Buch benennt honn. Ich hoffe es kimmt aan, honn ich merr doch di Mih gemacht im Unnertitel das ze beschreiwe, was heit kee Mensch mehr esse will, was mir Buwe vumm "Weiße Johrgang" awwer schdennich esse mussde, weil’s sunnscht nix gebb hot; oft wa aach das nit do! Es is es Kontraschtprogramm zu dere heidich >Nouvelle cuisine<, bei der oft keener mehr genau weeß, was’er uffem Deller leije hot. Es geht merr weenicher um di „ausgefallene Koch-Rezepdure“, viilmehr leit merr’s draan, mit Werrder aus dere „aam Zeit“ un mit Redewendunge, uff di Kreiznacher Mundart in dene Johre hiinzeweise. Es soll jo nix ve’lore gehen, denn es is schunn viil ze viil devun unnergang! Im zwedde Kabiddel schreib ich Schdiggelcher, wi’se sich es Johr iwwer zugetraa honn. Luschdich ze leese un oft middeme Hinnergedangke debei, iwwer den sich’s Nodengke lohnt. Hinne am Schluss nemm ich merr’s e’raus un schreiwe iwwer de alde Kreiznacher ihr „ganze Schdolz“, iwwer ihr Orginale ( ohne „i“, denn das redde mir nit). Wo honn’se ihr Unname her? De Lalle, di Lina Bä, de Debbedee, de Schwaw Oddo, de Brezel-Jakob, es Gänsje ja un’s Vendiilche? Was honn’se beweecht, wenn’se iwwerhaupt ebbes beweecht honn? Wo komme di Kreiznacher Orginale dann her? Sinn’s iwwerhaupt gebirdiche Kreiznacher, mit dene mir uns uffem Kornmarktbrunne „schmicke“? Dere Sach bin ich nogang un honn das eene odder annere vun’en gefunn. Luschdich ve’packt, damit merr iwwer das traurich Schicksal vun dem een odder anner nit aanfange muss ze kreische. Mit meim sibbte Buch wollt ich di Traditzion fortsetze un debei es Kreiznacherische so widder gewwe, wi merrs aach redd. Ve’leicht iss’es e’bissje gewehnungsbederfdich, doch wemmer’s e’mol druff hot, geht’se eem e’runner wi Eel – di Kreiznacher Mudderschbrach.

Das kannsche deiner Oma ve`zehle! -
Text aus AZ Bericht

Das kannsche deiner Oma ve`zehle! -


Was gibt es Scheeneres, als iwwer annere Leit ze redde? Iwwer annere Leit ze redde und dabei sich selbst nicht ganz zu ernst nehmen und mit einem Augenzwinkern selbstkritisch zu betrachten.

Das kannsche deiner Oma ve`zehle!“ ist frisch gedruckt und wieder fordert der Kreuznacher auf, sich mit dem Dialekt der Heimatstadt zu befassen. „Ei dorumm geht`s doch. Wer versteht dann heit noch Platt?“, erläutert der mittlerweile 80-Jährige seine Triebfeder. Im neuen Buch, das stolze 164 Seiten zählt, greift de Hombes Erinnerungen an Jugendzeit (als es noch den „Kupplungs-Paragraf“ gab), die ersten Ehejahre und auch ganz frische aus dem Seniorenalter auf. Da sitzt der Hombes am Strand und bewunnert all die, die so sein wolle, wie Naomi Campbell, der Bikini beim besten Willen aber nicht so gut aussieht, wie beim gertenschlanken Model.

Die „Kreiznacher Schdiggelcher“ erzählen zum Beispiel auch vun zahnlose Graue Panther (Hornbergers Zähne sind übrigens noch alle original), vun seltsame Geräusche, vun de Beerdichung, vumm Schlachtfescht, vumm Schbass in de Badewann, de ewich Juchend, vumm Johrmarkt, vun ebbes Maschinlles for de Haushalt, von de eichen Fraa, vun Kreiznacher Gässjer oder vun de Krischkinncher. 39 Geschichten sind zusammengekommen, illustriert vom Kreuznacher Fred Lex. Der hat die Beiträge mit hintergründigem Witz karikiert, wer genau hinschaut, entdeckt den Hombes hier und da, nicht nur auf der Titelillustration von Lex.


Di letschde Ferz sinn ball geloss-


Di letschde Ferz sinn ball geloss
... und irgendwann, wenn man in Zelemochum das meiste im Leben hinter sich gebracht hat, heißt es
"Di letschde Ferz sinn ball geloss"

Judith trifft: de Hombes
SWR Fernsehen

Bericht von Maria Janta
zum Buch, im Effentliche
jetzt lesen


Video's:
Lesung vum Hombes - Die letschde Ferz sin ball geloss - 24.11.2012 in Bad Kreuznach

Hombes - Zwee Kreiznacher Gässjer


„De Siwwesinnich“



„Ja un mir Kreiznacher, mir ware schun immer ebbes Besunneres, mir honn driwwer e’naus noch Leit middem Sibtesinn, also noch eene mehr wie die fromme Heiliche, die Hellsehjer un Schdernegugger un sunschdiche Iwwerkandittelte. Das sinn bei uns Kreiznacher die Siwwesinniche“.


Was ein „Siwwesinnicher“ ist, wie so einer aussieht, versucht der Autor auf dem Titelbild durch Augenverdrehen und durch Zungerausstrecken, also durch eine grenzwertige Mimik, selbst darzustellen. Man könnte demnach meinen, ein „Siwwesinnicher“ sei so eine Art Dichter, der nicht ganz dicht ist.

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